Ästhetische Begegnungen mit seltsamen Artefakten
Walid Raad erkundet in seiner Ausstellung und Performance-Tour eine Vielzahl ästhetischer Begegnungen mit ungewöhnlichen Artefakten wie einem persischen Teppich, Wolkenbildern, mittelalterlichen Bechern aus Gold und Silber sowie Darstellungen amerikanischer Sümpfe und Moorlandschaften. Durch die Verbindung seiner eigenen Werke mit Objekten aus den Sammlungen Thyssen-Bornemisza und Kunsthaus Zürich untersucht der Künstler die eigenartigen Charaktere dieser Artefakte. Dabei entsteht ein dichtes Geflecht von Erzählungen, das Sammlungsgeschichten mit der politischen und sozialen Geschichte der modernen Welt und der Wirtschaft auf intuitive und spannungsvolle Weise verknüpft – von Sklaverei und Rassismus in Nordamerika über den Kalten Krieg bis zu aktuellen Krisenherden, von Technologien der Wettervorhersage bis zum Reich der Untoten.
Ein zentrales Element der Ausstellung sind Raads 80-minütige Performance-Touren durch das Kunsthaus Zürich, die unter dem Namen "Walkthroughs" bekannt sind. Diese besonderen Führungen laden ein zu einer wunderlichen, aber lehrreichen Reise durch das Museum und regen das Publikum an, sich mit den seltsamen, schönen, nachdenklich stimmenden, erschreckenden und erfreulichen Aspekten der Kunst zu beschäftigen.
Walid Raad, geboren 1967 in Chbanieh, Libanon, lebt in Medusa, NY. Er nutzt Installationen, Performances, Videos und Fotografien, um zu erforschen, wie historische Ereignisse physische und psychische Gewalt auf Körper, Geist, Kunst und Tradition ausüben. Seine Werke wurden weltweit ausgestellt, darunter auf der documenta 11 und 13, der 14. Istanbul Biennale und der 50. Venedig Biennale sowie in renommierten Institutionen wie dem MoMA in New York und dem Louvre in Paris.
Ein Projekt von Kunsthaus Zürich und Zürcher Theater Spektakel. Das Projekt entstand im Auftrag von TBA 21 Thyssen-Bornemisza Art Contemporary. Unterstützt durch die Tarbaca Indigo Foundation und die Monsol Foundation.